Bushido Bio
 

Bushido - Heavy Metal Payback




 
„Es ist Zahltag!“, sagt Bushido und verzieht keine Miene. Der Titel seines achten Solo-Albums ist durchaus ernst gemeint. „Heavy Metal Payback hat für mich etwas Endgültiges. Das ist meine ganz persönliche Abrechnung. „HipHop is dead!“ hat Nas bereits gesagt. Wahre Worte. Mit diesem Album begrabe ich Deutsch-Rap ein für alle Mal!“ Was für eine Ansage! Bushido kann sich solche Sätze aber erlauben und ist sich dessen auch bewusst. „Außer mir und meinem Label ersguterjunge gibt es doch sowieso keinen mehr, der überlebt hat. Entweder haben die Rapper den Absprung von ihren sinkenden Schiffen nicht geschafft oder haben sich an die Majors verkauft. I am the last man standing,“ sagt Bushido gewohnt selbstbewusst. „Ich bin Rap!“ Für sein neues Werk hat Bushido alle Register gezogen. Zusammen mit dem Münchner Komponisten Martin Stock hat er acht Songs, also etwa ein Drittel des kompletten Albums, selbst geschrieben und komponiert. „Für mich eine ganz neue Erfahrung,“ erinnert sich Bushido gerne zurück. „Mit den Partituren sind wir dann nach Bratislava gefahren und haben unsere Ideen vom slowakischen Nationalorchester neu einspielen lassen. Herr Stock hat dirigiert und 80 Musiker haben dazu gespielt. Ich hatte Gänsehaut - der reine Wahnsinn!“ Wahnsinn? Für deutsche HipHop-Verhältnisse wohl eher eine Riesen-Sensation und wegweisend für künftige Produktionen aus diesem Genre. Bushido hat mit „Heavy Metal Payback“ definitiv einen neuen Standart gesetzt. Er hat verstanden, dass man nicht auf der Stelle treten darf, sondern seinen Fans jedes Jahr aufs Neue etwas Besonderes bieten muss. Diese Philosophie beherzigt Bushido jedoch auch abseits seiner Musikproduktionen. Am 15. Oktober, fünf Tage nach der Veröffentlichung seines neuen Albums, lädt er 14.000 Fans in die Berliner O2-World ein, um gemeinsam die neuen Songs zu feiern. Der Clou dabei ist, das Konzert ist umsonst. „Ich finanziere alles selbst,“ sagt Bushido stolz. „Es gibt keine Werbepartner oder sonstige Sponsoren. Ich bin mein eigener Sponsor!“ Dazu kann man wohl nur sagen: Respekt! Schon die erste Single-Auskoppelung „Ching Ching“ zeigt, dass Bushido seiner Linie treu geblieben ist. Er beschreibt eine Welt, vor der viele die Augen verschließen. Eine Welt, die Angst verbreitet, weil sie nicht zu greifen ist. Die einen sagen dazu Unterschicht, andere Ghetto oder einfach nur die Straßen von Berlin. „Um den Sound von „Heavy Metal Payback“ vorzustellen, wollte ich eine harte, sehr ehrliche Nummer machen, die den Leuten zeigen soll, wie sich echter Gangsta-Rap im Jahr 2008 anhört.“

(...) „Hier wird es kälter. Ich bin hier und ich erfrier’. Mann, du kriegst mich aus Berlin, doch Berlin niemals aus mir. Kreuz die Finger zu ’nem „W“! Auf Bullen hab ich geschissen und die Politik versagt. Selber Schuld, wenn wir sie dissen. Euer Armutszeugnis kriegt ihr jetzt zurück, weil die Armut deutsch ist, die Armut häuft sich.“ (Bushido – Ching Ching) (...)

Bushido muss seine Texte nicht erfinden, sie spiegeln lediglich sein tägliches Leben wider. „Vor einigen Wochen wollte ich zu meinem Frisör, doch der Laden war verschlossen,“ erzählt Bushido. „Er hatte einen Termin bei der Ausländerbehörde, also fuhr ich wieder nach Hause. Schon als kleiner Junge wurde ich mit diesen Dingen konfrontiert, da mein Stiefvater ähnliche Probleme hatte. Viele meiner heutigen Freunde sind auch nur in Deutschland „geduldet,“ dürfen Berlin nicht verlassen, haben keine Arbeitsgenehmigung und sind nur noch nicht abgeschoben worden, weil nicht bewiesen werden kann, aus welchem Land sie stammen. Doch jeder Tag könnte für sie der letzte sein. „Ching Ching“ ist für genau diese Leute, die nicht wissen, was morgen sein wird. Sie haben meinen vollsten Respekt.“ Offen wie selten zuvor erzählt Bushido auch über seine persönliche Familiengeschichte. Während er auf seinem letzten Album „7“ zum ersten Mal über seinen einst verhassten Vater sprach („Reich mir nicht deine Hand“), widmet Bushido nun seiner Mutter den Song „Es kommt wie es kommt“, in dem er ihre schwere Krebserkrankung verarbeitet.

(...) „Wenn dieses Schicksal dich trifft, dann tut’s weh doch ich werd’s nie versteh’n. Ich fall’ jetzt auf meine Knie und den Schmerz, den beweis’ ich mit Tränen. Sag, warum betet man nur, wenn’s uns schlecht geht. Ich lass dich nicht gehen. Lieber Gott, du kannst mir diesen Menschen jetzt noch nicht nehmen“ (Bushido – Es kommt wie es kommt)(...)

„Wenn ich meine harte Seite zeige, muss ich auch alles andere zeigen. Ich kann nicht so tun, als gäbe es nur den Ghetto-Bushido“. Die Features auf „Heavy Metal Payback“ sind sorgfältig gewählt. Die ersguterjunge-Rapper Nyze, Bizzy Montana, Chakuza, Kay One und Summer Cem sind dabei. Der Rest kommt von außerhalb. „Ich denke, dass die anderen Features, also diejenigen, die nicht zu meinem Camp gehören, für reichlich Furore sorgen werden“, so Bushido. Den einzigen weiblichen Gastauftritt hat die Glashaus-Sängerin Cassandra Steen, mit der Bushido bereits 2005 die Single „Hoffnung stirbt zuletzt“ aufgenommen hat. „Danach haben wir uns leider ein bisschen aus den Augen verloren,“ erinnert sich Bushido. „Deswegen fand ich es umso schöner, dass sie ohne zu zögern sofort zugesagt hat. Ich hätte unseren Song „Bonny und Clyde“ auch nur mit ihr so aufnehmen können, wie wir es gemacht haben, da er schon sehr persönlich geworden ist – ein Liebeslied eben. Cassandra kenne ich, zu ihr habe ich Vertrauen. Mit einer fremden Sängerin über Liebe sprechen? Schwierig. Außerdem ist Cassandras Stimme in meinen Augen mit das Beste, was es in Deutschland gibt. Ich bin froh, dass sie an Bord ist,“ so Bushido. Eine weitere Herzensangelegenheit war die Zusammenarbeit mit der Musikerlegende Karel Gott. „Ich sah im November letzten Jahres einen Auftritt von Karel Gott im Fernsehen. Er sang eine Coverversion von Alphavilles „Forever Young“ und ich kam aus dem Staunen nicht mehr hinaus,“ sagt Bushido.

(...)„Für immer jung Ein Leben lang für immer jung Du musst einfach immer alles geben Für immer im Leben“ (Bushido feat. Karel Gott – Für immer jung) (...)

„Sofort musste ich an meine Mutter denken, der es zu diesem Zeitpunkt sehr, sehr schlecht ging und mir wurde zum ersten Mal so richtig klar, dass auch sie irgendwann sterben würde. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Als ich dann diese Textzeile hörte, wusste ich, dass das kein Zufall sein konnte. Ich musste diesen Song einfach neu aufnehmen und zu einem Bushido-Song machen.“ Gesagt, getan. Bushido ließ ein Treffen mit Karel Gott arrangieren und stieß sofort auf offene Ohren. „Wir tranken Espresso und ich erklärte ihm von meinem Vorhaben. Ich erzählte von meiner Mutter, ihrer Krankheit, meinem Leben, meiner öffentlichen Wahrnehmung und rechnete, wie so oft, mit einer Absage. Doch Herr Gott gab mir die Hand wie ein Gentleman und antwortete kurz und knapp: „Bushido, ich bin dabei.“ Das hat mir schon sehr imponiert. Ich meine, wir reden hier von Karel Gott, dem Mann, der den legendären Biene Maja-Song gesungen hat. Ich bin nicht oft beeindruckt, aber die Art und Weise, wie Herr Gott sich mir gegenüber verhalten hat, gefällt mir schon sehr.“ Das letzte Feature des Albums stammt von einer Person, von der man es wohl am wenigsten erwartet hätte: Oliver Pocher. „Wir haben uns beim ECHO kennen gelernt und uns auf Anhieb verstanden. Dann kam er zu mir ins Studio und wir haben nicht lange gefackelt“, schmunzelt Bushido. Auf „Kennst du die Stars“ wird gnadenlos mit der eigenartigen Welt der B-Promis abgerechnet. „Ich muss aber noch eine Sache dazu sagen. Den Song bitte nicht als ernsten Rap verstehen. Er ist als Spaß gedacht.“ „Heavy Metal Payback“ ist Bushido in Perfektion. Es ist ein hartes, sehr düsteres Album geworden, mit einer expliziten Sprache, das so manch einen Fan garantiert an alte Zeiten erinnern wird. Dennoch trifft Bushido, auch mit den Balladen und seinen ergreifenden Melodien, einen Nerv der Zeit, wie es eben nur Bushido kann. Produktionen unter anderen von Beatlefield, Gee Futuristic, Bizzy Montana, Max Mostley, Screwaholic, Microphono, Auditory und natürlich Bushido (in Zusammenarbeit mit Martin Stock) bringen eindrucksvoll zum Ausdruck, was im Deutsch-Rap doch noch machbar ist. Langeweile? Fehlanzeige! 27 Songs auf drei Albumversionen beweisen, dass in Bushido noch immer das Feuer brodelt, das ihm die Neider schon seit Jahren absprechen wollen. „So lange ich meinen persönlichen Endgegner nicht vor der Nase habe, werde ich weitermachen,“ prophezeit Bushido. „Das bin ich meinen Fans schuldig.“

(...)„Ich wollt’ nach „7“ aufhören zu rappen, Doch was wird aus euch Wenn der Gangster aufhört zu rappen Mann, ich weiß es nicht! Ich glaub’ ich könnt’ mich niemals dran gewöhn’ Ihr seid die Besten. Das geht an euch. Dankeschön!“ (Bushido – H.M.P. Outro) (...)


 
 
  Create your own banner at mybannermaker.com!
Make your own banner at MyBannerMaker.com!
 
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden